Ein Plädoyer für die Etablierung von Website-Wartung als lukratives Geschäftsmodell.
In unserem letzten Blogbeitrag (Website Wartung als Geschäftsmodell haben wir euch erläutert, welche Möglichkeiten Website-Wartungsverträge als Geschäftsmodell für euer Business bieten und mit welchen Argumenten ihr eure Kunden von einem solchen Vertrag überzeugt.
Nun möchten wir euch zeigen, wie ein solcher Wartungsvertrag konkret aussehen kann und mit welchen Tools ihr euch das Leben leichter machen könnt. So wird die Wartung eurer Kundenseiten zum Kinderspiel und es bleibt mehr Zeit für Arbeiten, die wirklich Spaß machen. Das Beste daran? Ganz nebenbei generiert man auch noch ganz einfach und ohne großen Zeitaufwand wiederkehrende, planbare Einnahmen.
Inhalte eines Wartungsvertrages – ein Beispiel
Technische Wartung der Website
Der erste und offensichtlichste Bestandteil eines Website Wartungsvertrages umfasst die technische Wartung der Website. Darin inbegriffen sind beispielsweise die folgenden Dienstleistungen:
- Tägliche Backups der Website
- Joomla-Core-Updates
- Erweiterungs-Updates
- Monitoring der Website
- Backup-Test
All diese Dienstleistungen können weitestgehend automatisiert werden, so dass nur noch ein geringer Zeitaufwand nötig ist, um Kundenwebsites technisch auf dem neusten Stand zu halten.
Frei verfügbares monatliches Kontingent für manuelle Arbeiten
Ergänzt wird dieses Serviceangebot zur technischen Wartung der Website durch ein monatliches Kontingent für manuelle Arbeiten. Über dieses Zeit-Kontingent kann der Kunde bzw. die Kundin frei verfügen und bspw. für Arbeiten an den Inhalten der Website oder für die Implementierung eines neuen Features durch den Dienstleister nutzen.
Ein solches monatliches Kontingent bietet dabei gleich zwei Vorteile. Zum einen fallen auf Seiten des Dienstleisters Verwaltungsarbeiten (bspw. durch das Schreiben von Rechnungen über Kleinstbeträge) und damit auch Verwaltungskosten weg. Gleichzeitig beugt man dem Risiko vor, dass der Kunde die Erwartungshaltung entwickelt, dass kleine Arbeiten gratis zu bekommen sind, was schnell vorkommt, wenn nicht auch Kleinstarbeiten konsequent abgerechnet werden.
Zum anderen bleibt der Kontakt zum Kunden bestehen und man bleibt als Ansprechpartner erhalten. Aus einer engen Zusammenarbeit mit dem Kunden resultieren oftmals auch Aufträge, die über das Wartungsangebot hinausgehen und zusätzliche Einnahmen in die Kassen spülen.
Wartungspaket für rechtssichere Websites
Der dritte Bestandteil eines Wartungsangebots umfasst Dienstleistungen die für die rechtliche Sicherheit der Website von Relevanz sind. Darin inbegriffen sind beispielsweise die folgenden Services:
- Initiale Überprüfung der Website auf rechtswidrige Implementierungen von Cookies, Tracking-Diensten und Dritt-Inhalten
- Initiale Überprüfung von Datenschutz- und Impressumstexten
- Dauerhafte Überprüfung und automatische Anpassung von Datenschutz- und Impressumstexten bei Änderungen der Gesetzeslage
- Bereitstellung von Handlungsempfehlungen bei Änderungen der Gesetzteslage, die umfangreiche Arbeiten an der Website benötigen und nicht im Rahmen des monatlichen Wartungskontingentes bearbeitet werden können
Tools und Technik – Ein Beispiel-Setup zum zentralisierten Pflegen von Joomla!-Installationen
Nun, da klar ist, welche Services Bestandteil des Wartungsvertrages sind muss es natürlich das Ziel eines jeden Dienstleisters sein, die anfallenden Arbeiten möglichst effizient auszuführen. Hierfür möchten wir euch ein mögliches Technologie-Stack an die Hand geben:
Technische Wartung
Backups erstellen und speichern
Zum Erstellen und Verwalten von Backups nutzen wir die mehrfach ausgezeichnete Extension Akeeba Backup (https://www.akeebabackup.com/). Die Extension ist kostenfrei aber auch in einer kostenpflichtigen Pro-Version verfügbar und bringt alles mit, was man sich wünschen kann.
In unserem Setup entscheiden wir uns für die kostenpflichtige Pro-Version, da diese im Gegensatz zur kostenfreien Core-Version, das Speichern von Backup-Archiven auf anderen Servern erlaubt – in unserem Fall einen Amazon S3 Storage.
Die Besonderheit von Amazon S3 ist hierbei, dass sich für jeden Wartungskunden ein eigener Benutzerzugang erstellen lässt, wodurch sichergestellt wird, dass die Kunden sauber voneinander getrennt sind. Zudem kann man diesen Benutzeraccounts über die fein granulierte Rechteverwaltung zwar das Schreibrecht einräumen, damit die Backups hochgeladen werden können, das Löschrecht jedoch davon unabhängig entziehen.
Der Vorteil dieser Konfiguration ist, dass ein Angreifer selbst bei einer erfolgreichen Attacke auf den Webspace des Kunden keine Möglichkeit hat, die Backups zu löschen
Der Transfer der Backup-Dateien auf einen anderen Server ist wichtig, da für den Fall, dass der Webspace des Kunden gehackt werden würde, auch die Integrität der Backups, die auf dem Webspace gespeichert wurden, nicht sichergestellt werden kann. Zudem ist es fraglich, ob diese überhaupt noch verfügbar wären. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung: Große Mengen von Backup-Archiven „vermüllen“ nicht unnötig den Webspace des Kunden.
Seiten zentralisiert verwalten mit BackupMonkey
Zur zentralisierten Verwaltung der von uns gepflegten Kundenseiten nutzen wir BackupMonkey. Mit Hilfe eines kleinen Joomla!-Plugins, dem RemoteMonkey, wird eine Verbindung zur entsprechenden Kundenseite aufgebaut. Diese kann nun bequem aus dem Interface des BackupMonkey verwaltet werden.
Das Dashboard vom BackupMonkey bietet auf einen Blick eine Übersicht über alle verbundenen Joomla!-Installationen sowie deren Core-Versionen. Zudem symbolisiert ein grüner oder roter Affenkopf ob, und wenn ja, wie viele Erweiterungs-Updates für die Seite verfügbar sind.
Durch einen Klick auf den Seitennamen gelangt man zur Detail-Ansicht der entsprechenden Seite. In dieser besteht die Möglichkeit Erweiterung zu aktualisieren, Backups anzustoßen und bestehende Backups zu testen. Zudem erhält man eine Übersicht über alle auf der Seite installierten Erweiterungen.
Sich in eine Vielzahl von Kundenwebsites einzeln einzuloggen und diese manuell auf verfügbare Updates zu prüfen bleibt einem so erspart. Alle Installationen an einer Stelle – alles auf einen Blick!
Ein weiteres Feature von BackupMonkey ist die Erstellung von automatisierten Backup-Plänen für verbundenen Joomla!-Installationen. Für jede Kundenwebsite kann so frei bestimmt werden, an welchen Tagen Backups gemacht und getestet werden sollen.
Alle verbundenen Websites werden zudem durch einen Monitoring-Robot dauerhaft überwacht. Für den Fall, dass eine Seite nicht mehr erreichbar ist, wird automatisch eine Benachrichtigung per Mail versendet, sodass schnell reagiert werden kann.
Auch zur Legitimierung der Servicearbeiten gegenüber dem Kunden und um aus der Blackbox „Website-Wartung“ für den Kunden einen greifbaren Begriff zu machen, werden am Ende jeden Monats einfache Reports erstellt, die Auskunft über die Anzahl an eingespielten Updates, gemachten und getesteten Backups gibt und zudem die Erreichbarkeit der Seite im Monatsmittel präsentieren.
Rechtliche Wartung
Für die rechtliche Komponente unseres Wartunsangebots greifen wir auf das Agenturpaket unseres Partners easyRechtssicher zurück! Die Idee ist so simpel wie großartig: wir tragen jede zu wartende Seite im Kundenbereich von easyRechtssicher ein, hinterlegen dort die notwendigen Details zur Seite und der Dienst generiert uns hieraus für jede Seite einen Impressums- und Datenschutz-Text der sich, und hier kommt der Clou an der Sache, automatisch an die jeweilis gültige Rechtslage anpasst, ohne das wir nochmals eingreifen müssen.
Die Einbindung in die jeweilige Seite erfolgt über ein Joomla-Plugin, das von easyRechtssicher mit bereitgestellt wird.
Somit fällt ein minimaler Aufwand für die initiale Einpflege beim Dienst an, die anschließende laufende Optimierung passiert automatisch.
Joomla!-Wartungsverträge als Lizenz zum Geld drucken – ein Rechenbeispiel
Um zu bestimmen, für welchen Betrag ein solcher Wartungsvertrag angeboten werden kann gilt es im letzten Schritt unser Angebot zu kalkulieren. Im ersten Schritt stellen wir hierzu unsere durchschnittlichen Kosten pro Seite/Monat auf. Hierzu gehen wir davon aus, dass mittelfristig 25 Kunden unser Angebot nutzen wollen.
Akeeba Backup Pro:
Gesamtkosten:
Akeeba Backup Pro Subscription: 59,50€ pro Jahr bzw. 4,95€ pro Monat
Kosten pro Seite: 0,20€ / Monat (4,95€ / 25)
Amazon S3
Kosten:
0,0135 USD pro GB / Monat
0,0135 USD * 50GB = 0,68 USD / Monat (ca. 0,62€ / Monat)
Kosten pro Seite: 0,03€ / Monat
*Ausgehend von einer durchschnittlichen Größe von 100MB pro Backup-Archiv bedeutet dies einen benötigten Speicherplatz von 25GB pro Monat oder 50GB für 2 Monate. (Angeboten wird eine Vorhaltezeit der Backups von 60 Tagen).
BackupMonkey
Gesamtkosten
Basispakete zur Verwaltung von 30 Seiten: 10,50€ / Monat (6,00€ + 4,50€)
Automatisierter Backupplan für 25 Seiten: 2,50€ / Monat (0,10€ * 25 = 2,50€)
Kosten für Backup-Test (10 Tests pro Monat/Seite): 25,00€ / Monat (0,10 * 10 * 25 = 25,00€)
Kosten pro Seite: 1,52€ /Monat (38,00€ / 25)
EasyRechtssicher
Gesamtkosten:
Agenturmitgliedschaft für bis zu 25 Lizenzen: 49,90€ /Monat
Kosten pro Seite: 2,00€ / Monat (49,90€ / 25)
Gesamtkosten pro Seite pro Monat (Tools): 3,75€ Monat
Neben den monatlichen Grundkosten müssen wir natürlich auch unsere potenzielle Arbeitszeit für das manuelle Wartungskontingent in unsere Kalkulation mit einbeziehen. Die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Kunden dieses Wartungskontingent vollständig nutzen, sodass wir hier mit einer Mischkalkulation arbeiten können (und müssen).
Ausgehend davon, dass im Durchschnitt die Hälfte des Kontingentes abgerufen wird und das 30 Minuten manueller Support im Monat im Angebot des Wartungsvertrages enthalten sein sollen, entsteht ein zusätzlicher Aufwand von 15 Minuten pro Kunde im Monat. Bei einem üblichen Stundensatz von 80,00€ / Stunde bedeutet dies zusätzliche Kosten von 20,00€ im Monat.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass selbst diese 15 Minuten jedoch nur in den seltensten Fällen beansprucht werden.
Gesamtkosten pro Seite pro Monat (Tools + Manuelle Wartung): 23,75€
Ein Wartungsvertrag könnte in diesem Setup also ab einem Preis von 23,75€ / Monat wirtschaftlich angeboten werden.
Jeder Cent, der auf diesen Preis aufgeschlagen wird, bedeutet zusätzlichen Verdienst ohne zeitlichen Mehraufwand. Genau dieser Punkt ist es, der Website-Wartungsverträge so lukrativ macht, da man nun nicht mehr seine begrenzte Arbeitszeit verkauft und das Geschäftsmodell im Rahmen der Zielgruppe unendlich skaliert.
Die Erfahrungen aus dem Agenturalltag zeigen, dass das präsentierte Service-Angebot problemlos für 40,00€ - 50,00€ im Monat angeboten werden können. Das beste Verkaufsargument gegenüber dem Kunden ist dabei das enthaltene Wartungskontingent. Wird dieses vollständig abgerufen, so zahlt der Kunde für alle weiteren Services kein Cent und „spart“ sogar Kosten ein, was psychologisch ein Bonus ist.
Geht man von einem mittleren Verkaufspreis von 45 Euro aus, ergibt dies je Kunde und Monat einen Gewinn von 21,25€. Bei 25 Kunden sind das schon 531,25€ pro Monat und entsprechend 6.375,00 Euro im Jahr!
Wenn Du dann nur noch 10 Kunden im Jahr für Deinen Wartungsvertragsangebot hinzugewinnst, sind das jedes Jahr 2.550,00€ mehr. Nach 10 Jahren hättest Du so schon 178.500,00€ mehr Gewinn erwirtschaftet.
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