Die Integration von Google Analytics und Scripts ist eine Aufgabe, mit der sich Joomla!-Administratoren immer wieder befassen müssen.

Zwar ist die Rechtslage, ob die Nutzung von Google Analytics im Rahmen der DSGVO zulässig ist, durch entsprechende Urteile noch nicht abschließend geklärt – doch eines ist bereits klar: Die Einbindung von Google Analytics ohne Zustimmung der Seitenbesucher:innen ist nicht zulässig. Entsprechend bedarf es der Zustimmung zur Nutzung von Google Analytics seitens der Besucher:innen einer Website.

Im Folgenden möchten wir euch zeigen, wie ihr Google Analytics und andere Dienste mithilfe eines vollwertigen Consent Managers in eure Seite integrieren könnt.

Consent Manager

Was ist ein Consent Manager

Ein Consent Manager ist ein Tool zur Verwaltung von Einwilligungen betroffener Besucher:innen zur Datenverarbeitung ihrer personenbezogenen Daten. 

Dabei erlauben es Consent Manager, die Zustimmung zu spezifischen Diensten einfach zu erfragen und abzuspeichern. Drittdienste, wie bspw. Google Analytics, können dabei in verschiedenen Kategorien sortiert werden und die Zustimmung zu jedem einzelnen Dienst oder spezifischen Kategorien abgefragt werden. So wäre es beispielsweise möglich, dass Besucher:innen zwar der Nutzung von Google Analytics zustimmen, gleichzeitig jedoch das Tracking durch einen Facebook Pixel ablehnen. 

preview consent

Ein einfaches Cookie-Banner á la “Diese Seite verwendet Cookies”, ist in unseren Augen nach aktueller Rechtslage nicht mehr zulässig. 

Joomla!-Komponente oder Consent-Management-Plattform

Bei der Integration eines Consent Managers in Joomla! gilt es zunächst eine entscheidende Frage zu klären: Soll eine Joomla!-Komponente verwendet werden und damit auch die Consent-Daten direkt in der Website gespeichert werden, oder soll eine externe Consent-Management-Plattform (bspw. UserCentrics) verwendet werden?

Vorteile KickConsentManager (Joomla!-Komponente):

  • Einfache Integration in die Website
  • Keine Entwicklungs-Kenntnisse notwendig
  • Verwaltung von Website und Consent-Informationen an einem Ort
  • Einmalige Zahlung (Für Agenturen ergibt sich hieraus ein interessantes Geschäftsmodell, da man gegenüber Kund:innen als Reseller auftreten kann und an der Bereitstellung einer Lizenz verdienen kann)

Vorteile Consent-Management-Plattform

  • Consent-Informationen können plattformübergreifend verwaltet und genutzt werden
  • Flexible Preismodelle

Kick Consent Manager (KCM)

Der Kick Constent Manager der Joomla-Extension-Schmiede Kicktemp aus Hamburg ist in unseren Augen das Tool der Wahl im Bereich der Joomla!-Komponenten. Neben allen notwendigen Funktionen zur Verwaltung der eigentlichen Consents bietet das Tool zudem vier weitere entscheidende Vorteile:

  • Unterstützung von Mehrsprachigkeit
  • Umfangreiche Styling-Anpassungen ohne CSS-Kenntnisse 
  • Unterstützung für Joomla 3.X und 4.X
  • schneller Support mit Nähe zur Community

Service Kategorie, Services, Cookies und Scripts

Die Verwaltung von Consents und den dazugehörigen Scripts (die wiederum Cookies setzen) steuert das Tool mithilfe von Service Kategorien, Services und dazugehörigen Cookies und Scripts. 

Service Kategorien:

In Service Kategorien werden Services wie bspw. Google Analytics, Matomo oder Facebook Pixel gesammelt und strukturiert. Damit können Statistik-Dienste z.B. der Kategorie “Statistiken” zugeordnet werden und Remarketing-Scripte zu “Marketing”. Für jede Service Kategorie kann bestimmt werden, ob diese (technisch) notwendig ist oder nicht.

Die Services, die einer Kategorie zugeordnet sind, die als (technisch) notwendig gekennzeichnet ist, können seitens der Besucher:innen der Website nicht abgewählt werden und sind immer aktiv. Ein Beispiel hierfür wäre der Joomla!-Session-Cookie, der technisch notwendig ist und entsprechend nicht zustimmungspflichtig, gleichzeitig jedoch im Consent Manager ausgezeichnet werden sollte.

Service Kategorien, die als nicht notwendig gekennzeichnet sind, sind zustimmungspflichtig. Darin enthaltene Services werden erst dann aktiviert, wenn Besucher:innen der Seite deren Nutzung aktiv zustimmen (Opt-In). 

Services:

Ein Service beschreibt im Kontext des Kick Consent Managers einen (Dritt-)Service wie bspw. Google Analytics, HubSpot oder auch die Joomla-Session. Es können beliebig viele Services erstellt und zu einer Service Kategorie zugeordnet werden. Neben dem Namen des Services und der Zuordnung zu einer Kategorie besteht die Möglichkeit weitere Informationen zum Service zu hinterlegen. Hierzu gehören bspw. der Zweck oder auch der Anbieter des jeweiligen Service.

Cookies & Scripte

Abschließend müssen für jeden Service noch die Cookies und Scripte eingepflegt werden, die gesetzt bzw. ausgeführt werden, sobald die Zustimmung erfolgt. An dieser Stelle sollte über den Zweck und die Laufzeit der Cookies informiert werden.

Einen Dienst implementieren

Nachdem wir die Theorie durchgekaut haben, kommen wir nun endlich zur Praxis. Wir integrieren Google Analytics in unsere Website.

service categories

Service Kategorie und Service anlegen

Hierzu erstellen wir zunächst eine neue Service Kategorie “Statistiken” und setzen die Einstellungen wie folgt:

Notwendig: Nein

Beschreibung: Statistik-Cookies helfen Website-Besitzern zu verstehen, wie Besucher mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden.

Vorteile anzeigen: Nein

service categories

Anschließend erstellen wir einen neuen Service mit dem Namen “Google Analytics” mit den folgenden Informationen:

  1. Zweck: Dies ist ein Webanalysedienst.
  2. Gesetzt von: Alphabet Inc., Google LLC, Google Ireland Limited

Sofern die Website in mehreren Sprachen verfügbar ist, können entsprechende Texte je Sprache hinterlegt werden.

Google Analytics Tracking-Script hinzufügen

script detail

Im letzten Schritt hinterlegen wir den (anonymisierten) Code, der von Google Analytics zur Verfügung gestellt wird und die Cookies, die damit verbunden gesetzt werden.

Beginnen wir mit dem Script. Im Bereich Scripts fügen wir eine neues Script hinzu und nennen dieses ebenfalls Google Analytics. Als Service wählen wir für das Script nun, den zuvor erstellen Service “Google Analytics” aus. Eingebunden wird unser Analytics-Script im Head der Website.

Im Bereich Code fügen wir den Code ein, der seitens Google für das jeweilige Analytics-Property zur Verfügung gestellt wird. 

Die notwendigen technischen Anpassungen, wie bspw. die Integration der notwendigen <script>-Tags um den auszuführenden Code, werden automatisch vom KickConsentManager übernommen.

Mehr gilt an dieser Stelle also nicht zu tun. Das hinterlegte Script wird jetzt nur geladen und ausgeführt, wenn Websitebesucher:innen zuvor der Nutzung von Google Analytics zugestimmt haben. 

Google Analytics Cookies hinterlegen

Bei der Nutzung von Google Analytics werden zumeist auch Cookies gesetzt, die entsprechend im Consent Manager ausgezeichnet werden müssen. Welche Cookies genau gesetzt werden, zeigen uns die Entwickler-Tools (etwaige Anleitungen dazu finden sich zahlreich im Netz).

Im Bereich “Cookies” des Consent-Manager muss jeder einzelne Cookie angelegt werden und Angaben zur Laufzeit und dem Zweck des jeweiligen Cookies hinterlegt werden.

Cookies, die dabei üblicherweise im Rahmen der Nutzung von Google Analytics gesetzt werden, sind die folgenden:

Name

Zweck

Laufzeit

_ga

Registriert eine eindeutige ID, um statistische Daten dazu zu generieren, wie der Besucher die Website nutzt.

2 Jahre

_gat

Wird verwendet, um die Anforderungsrate zu drosseln.

1 Minute

_gid

Registriert eine eindeutige ID, um statistische Daten dazu zu generieren, wie der Besucher die Website nutzt.

24 Stunden

Darüber hinaus muss jeder der angelegten Cookies natürlich dem zuvor eingerichteten Service “Google Analytics” zugewiesen werden. 

cookies

Geschafft - alle notwendigen Informationen sind nun in unserem Consent Manager hinterlegt. Zum Anzeigen des Cookie Consent auf der Website genügt es im Anschluss das Plugin “Kick Consent Manager Plugin” zu aktivieren. 

In den Einstellungen der Komponente finden sich im Bereich “Design” zudem eine Vielzahl von Parametern zur Anpassung der grafischen Ausgabe. So kannst du die Ausgabe des  Kick Consent Managers im Frontend ganz nach deinen Wünschen dem Design der Website anpassen.

Das beschriebene Vorgehen zur Implementierung von Google Analytics lässt sich beliebig auf andere Services übertragen.

  1. Service anlegen und der gewünschten Service Kategorie zuordnen
  2. Scripte hinterlegen und Service zuordnen
  3. Überprüfen, ob durch das hinterlegte Script weitere Cookies gesetzt werden (Kontrolle mit Hilfe der Entwickler-Tools)
  4. Die (neu) gesetzten Cookies im Kick Consent Manager anlegen und zum gewünschten Service hinzufügen.

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!

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Bitte beachtet, dass wir keine Haftung für die Rechtssicherheit der Implementierung übernehmen. Wie eingangs beschrieben, ist die Rechtslage noch nicht ausreichend durch Urteile geklärt.